Selbsterleben vs. Aussenwirkung

Es ist wichtig, ein Verständnis für die mit HB einhergehenden Besonderheiten (s.a. Merkmale und Herausforderungen) zu haben und die Unterschiedlichkeit zu Normalbegabten zu kennen.

Hierdurch kann man

  • sich besser in Normalbegabte hineinversetzen
  • verstehen, wie man auf sie wirkt
  • einschätzen, welche Reizverarbeitungs- und Interessenunterschiede vorliegen und gerade eine Rolle spielen
  • nachvollziehen wann man jemanden überfordert und was man in ihm auslöst

Neben dem theoretischen Hintergrundwissen sind auch praktische Rückmeldungen hilfreich:

  • Man kann z.B. Familienmitglieder, Freunde, Lehrer, Kollegen, Therapeuten fragen: „Wie wirke ich auf Dich? Was findest Du befremdlich oder merkwürdig? Wann? Wie siehst Du die Welt in dem Moment?“
  • Am besten ist es, um Rückmeldungen in der konkreten Situation zu bitten: „Kannst Du mir Bescheid geben, sobald Du etwas merkwürdig oder unverständlich findest?“. Und in der Folge direkt zu besprechen oder zu überlegen, wie man das Unverständnis auflösen kann.
  • Natürlich geht das auch andersherum: Wenn man sich selber gerade fremd fühlt und den anderen nicht versteht, kann man dies freundlich rückmelden und dann ebenfalls in den Dialog und Austausch gehen.
  • Von Seiten der Angehörigen, Berater, Therapeuten, Lehrer und Erzieher ist es sehr hilfreich, wenn Sie dem Hochbegabten von sich aus freundlich und lösungsorientiert rückmelden, wenn es zu Diskrepanzen kommt oder er für ihn schädliche Gefühle oder Überforderungen auslöst. Analysieren Sie mit ihm zusammen den Grund und suchen Sie gemeinsam nach einer Lösung. Es gehört Größe dazu, jemandem zu sagen, dass man z.B. logisch gerade nicht mitkommt oder Neidgefühle bemerkt. Hier sind evtl. auch sehr persönliche Themen betroffen, mit denen man sich auseinandersetzen muss. Evtl. muss auch differenziert werden, wie viele Menschen ähnlich empfinden würden. Diese Leistungen sollte vom Hochbegabten (sobald er dies aufgrund seiner Lebenserfahrung und seinen kognitiven und emotionalen Fähigkeiten her kann), gewertschätzt werden und er muss auch lernen, dass man diese persönliche Auseinandersetzung und Selbstoffenbarung, obwohl es für einen hilfreich wäre, nicht immer und nicht von jedem verlangen kann.

 

Zum Weiterlesen:

Soziale
Kompetenz

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