Narzissmus

Narzissmus entwickelt sich durch mangelnde Spiegelung. Für den Menschen ist es wichtig, sich gesehen zu fühlen und sich einordnen zu können.

Der Hochbegabte wird oft nicht adäquat gespiegelt: eventuell erkennt man seine Fähigkeiten nicht, interpretiert sie fehl oder überschätzt sie und hält ihn perse´ für ein Genie. Die Diskrepanz zur Realität kann dazu führen, dass die Entwicklung des Selbstbezuges erschwert ist. Möglicherweise versucht der HB das unerfüllte Spiegelungsbedürfnis dadurch zu stillen, dass er auch bei unpassenden Gelegenheiten seine Fähigkeiten zur Schau stellt, was ihn unsympathisch macht. Eine weitere Gefahr ist, dass er eine starke Ambivalenz und Unsicherheit hinsichtlich seiner Fähigkeiten entwickelt und in der Folge ein brüchiges Selbstwertgefühl hat. Wenn ihm etwas gelingt, fühlt er sich großartig, wenn etwas nicht gelingt, fühlt er sich sofort und umfassend minderwertig. Hierbei spielt auch eine Rolle, dass viele Hochbegabte aufgrund Ihrer Fähigkeiten in der Schule nicht gelernt haben, Frustrationstoleranz bei Mißerfolgen zu entwickeln. Ein oft berichtetes Phänomen ist das sog. „Impostorsyndrom“, welches das Gefühl bezeichnet, ein Hochstapler und eigentlich nicht wirklich intelligent zu sein. Viele befürchten „irgendwann aufzufliegen“. Auch dies kann mit der narzisstischen Thematik zusammenhängen. 

Narzissmus geht oft mit Verbitterung und Verzweiflung und unangemessener Auf- und Abwertung von sich und / oder anderen einher. 

 

Zum Weiterlesen:

Selbstwert

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Fixed-
Mind-Set

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